MALKURS

Ein Bettler hatte schon seit über 30 Jahren auf einer alten Kiste gesessen. Eines Tages kam ein Fremder vorbei. “Haste mal nen Euro?“, murmelte der Bettler und hielt mechanisch seine Baseballmütze hin. 

“Ich habe dir nichts zu geben“, sagte der Fremde und fragte dann: “Worauf sitzt du da eigentlich?“ “Ach“, antwortete der Bettler, “das ist nur eine alte Kiste. Da sitze ich schon drauf, solange ich zurück denken kann.“ “Hast du da mal rein geschaut ?“, fragte der Fremde. “Nein“, sagte der Bettler, “warum auch? Es ist ja doch nichts drin.“

„Schau hinein“, drängte der Fremde. Es gelang dem Bettler die Kiste aufzubrechen. Voller Erstaunen, Unglauben und Begeisterung entdeckte er, dass die Kiste mit Gold gefüllt war. 

(Aus dem Buch: Eckhart Tolle JETZT!)

Du fragst dich sicherlich, was hat diese Geschichte mit einem Malkurs zu tun? 

Wenn ich im Prozess des Malens bin erkenne ich den Inhalt meiner „Schatzkiste“ so deutlich wie sonst kaum. Mein Verstand ist dann still, kein sorgenvoller Gedanke schwirrt umher. Die „normale“ Welt ist außen vor, die Gedanken drehen sich nur noch um Farben und Formen: „noch etwas Rot, mischen, tupfen….mehr Rot… mmh, mehr Blau“.

Und der Moment in dem nur das Gefühl den Pinsel führt, nicht ein Gedanke, in diesem kann der Pinselstrich nur gut werden. Man wird innerlich ganz ruhig und das fühlt sich einfach nur gut an.

Die Herausforderung beim Malen sehe ich daher darin, eingrenzende Gedanken loszulassen. Denn: Malen kann jeder! Lediglich unsere schlechten Erfahrungen und Ängste lassen uns manchmal auf der Kiste sitzen bleiben.

Ich möchte für dich der Fremde sein, der dich ermutigt mal einen Blick in die Kiste mit Farben zu werfen. Meine Erfahrung im Umgang mit Acrylfarben gibt dir gerne ab und zu auch mal einen kleinen Tipp, damit der Weg ein wenig leichter wird.